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...wo dieser Blog beginnt.

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Ein Anfang

Erste Worte sind immer schwierig, daher wird das hier der vermutlich holzigste Beitrag in diesem Blog werden. Ich bitte das zu entschuldigen, ich werde mich schon noch warmschreiben. Denn schreiben will ich unbedingt wieder. Ich fürchte aber, dass ich gestehen muss, dass es einfach ein weiterer Buchblog werden wird. Ich verstehe schon, dass es in diesem Internet davon sehr viele gibt und ich verstehe auch, wenn man mich fragt, ob es so einen wirklich braucht. Aber meine Antwort lautet ganz schlicht: Ja. Weil es meiner ist und ich ihn einfach gerne schreiben möchte. Und wer weiß, vielleicht finden sich ja auch Leser ein, die hier etwas finden, was sie in anderen Buchblogs nicht finden oder was ihre anderen Lektüren auf gute Weise ergänzt. Und ich muss auch gestehen, dass es vielleicht nicht nur um Bücher gehen wird. Aber dazu gleich mehr. Ich denke es ist nur höflich, wenn ich mich erst einmal kurz vorstelle.

Närrin und die Bücher

Das Leben hat mich früh in die Welten von Büchern geschubst. Bücher sind enge Freunde geworden. Ich trieb mich in der Fantasy herum, ich schwebte durch die Science-Fiction und ich habe auch alles andere kennengelernt. Ich war schon immer begierig auf diese ganzen fremden und weniger fremden Welten. Ein Buch aufzuschlagen, bedeutet, in eine eigene Welt einzutreten. Und weil das Universum sich vielleicht gedacht hat, dass ich, diese Närrin, und die Bücher so gut zusammenpassen, haben sich verschlungene Pfade ergeben, die mich vor die Tore einer Universität geführt haben. Ich klopfte an und man ließ mich ein. Meine Fächer waren Germanistik und Philosophie. Ich bin auf den sich neu ergebenden Pfaden relativ zielstrebig weitergegangen, wusste, welche Pfade ich meiden will und welchen ich folgen will. Letztendlich habe ich meine Promotion in Literaturwissenschaft begonnen. Und da stehe ich jetzt noch immer. Ich kämpfe mich durch dieses Dickicht — mal mehr, mal weniger erfolgreich — und möchte diesen Weg zu Ende gehen, auch wenn er vermutlich nicht mehr das Ziel hat an der Universität in die Lehre einzusteigen. Aber das ist ein Thema für sich. Jedenfalls, so offen möchte ich sein, ist dieser Weg für mich nicht so einfach. Aber ich habe bisher selten im Leben den direkten Weg eingeschlagen. Manchmal fällt alles bleischwer auf mich nieder, von allem auch meine Dissertation. Und vielleicht ist dieser Blog auch eine Möglichkeit, ein Versuch, sich dieser Schwere wieder zu entledigen, sich die Leichtigkeit zurückzuerobern, zu erschreiben.

Mein Interesse an Büchern ist schon immer ihre Konzeption gewesen. Ich erschließe mir gerne Strukturen, ich suche nach Wiederholungen, ich verfolge lose Fäden und ich stelle mir immer wieder die Frage, was ein Buch über die Welt sagen kann. Ich möchte aus Büchern lernen und ich möchte mir die Welt(en) der Bücher öffnen. Auch deshalb bin ich mit meiner Dissertation im Forschungsfeld Wissen(schaft) in und aus Literatur gelandet. Ich spüre der Darstellung von Natur- und Technikwissenschaften in Romanen der Gegenwart nach. Natürlich schliddere ich dabei (mit Absicht und Genuss) in die Science-Fiction. Die Literaturwissenschaft muss sich das trauen, sie sollte nicht immer nur auf den alten Pfaden bleiben, sie muss sich ins Dickicht (auch der Gegenwart und vor allem der Zukunft) stürzen.

Privat habe ich, angeregt durch viele andere, die sich diesem Thema schon sehr viel länger widmen, begonnen vor allem Bücher von Autorinnen zu lesen. #FrauenLesen ist mir ein wichtiges Thema geworden, weil es so vieles mehr zu entdecken gibt, was einem verborgen bleibt unter der alten Schicht eines schon immer von Männern dominierten Bücherkanons. Es ist Zeit auch das zu ändern. Und auch deswegen gibt es diesen Blog. Ich möchte meine Stimme nutzen darüber zu schreiben und zu sprechen, weil es noch viel mehr geben muss, die das tun.

Die andere Seite

Ich erwähnte ja, dass es vielleicht nicht nur um Bücher geht. Worum also noch? Nun… wie sage ich das, ohne Vorurteile zu schüren… ich mag Handarbeiten. Mein Gehirn wäre ohne beschäftigte Hände nicht funktionsfähig, daher habe ich mir im Laufe der Jahre verschiedene Hobbys angelacht. Ich denke sie werden früher oder später hier auftauchen und sich einmischen wollen. Wolle, Stoff, Leder, Holz, Draht, Papier — das alles wird irgendwie benutzt, verhäkelt, vernäht, bestickt, bearbeitet, bemalt. Es hilft mir zu atmen. Und es hilft zu denken.

Ausserdem wird das Sticken hier seine ganz eigene Rolle spielen. Ein wenig ist es auch dafür verantwortlich, dass es jetzt diese Seite und den Blog gibt. Aber zum FrauenLesen-Stick-und-Lese-WIP werde ich an einem anderen Tag noch etwas schreiben.

In dem Sinne: Willkommen!

Ich möchte damit also alle willkommen heißen, die hier etwas finden können, was sie interessiert. Es wird um Bücher gehen, um meine Gedanken zu diesen Büchern und es wird zwischen dem literaturwissenschaftlichem und dem privaten Blick schwanken. Und ich werde auch über meine Werkeleien sprechen.